1. Das Wappen der selbständigen Gemeinde Wadrill bis 2019

Rechts oben auf Grün ein silberner Wellenbalken sowie zwei goldene Kreuze. Links unten auf Grün in Gold drei Eichenblätter und eine Eichel, die auf die für Wadrill so wichtige Niederwaldbewirtschaftung und auf die noch bestehenden Gehöferschaften hinweisen.
2. Das Wappen der selbständigen Gemeinde Gehweiler bis 2019
Das Wappen wurde von Dittmar Lauer (Kell am See) entworfen: Das durch einen silbernen Wellenbalken waagerecht geteilte Schild zeigt im unteren Wappenteil ein goldenes Mühlrad in Grün; im halbgeteilten oberen Teil links ein schwarzes Andreaskreuz in Gold sowie rechts eine Kreuzritterfigur mit Schwert in Blau, welches das aus der Kapelle gestohlene sog. Grasmännchen darstellt. Der silberne Wellenbalken steht für die wasserreiche Wadrill. Die verschiedenen Mühlen (Walk-, Mahl-, Öl- und Sägemühlen) werden durch das Mühlrad dargestellt.

Das Andreaskreuz deutet auf die herrschaftliche Zugehörigkeit hin. Gehweiler gehörte zum Hochgericht Wadern, das zusammen mit dem Hochgericht Schwarzenberg den Grundstock der Herrschaft Dagstuhl bildete, die wiederum ein Zweig der Edelherren von Saarbrücken ist, die das schwarze Andreaskreuz auf goldenem Grund als Wappen führten. Die Kreuzritterfigur symbolisiert König Ludwig IX. (1214–1270).
3. Das Wappen der Gemeinde Wedern (zu der Reidelbach bis 2019 gehörte)

Das Wappen wurde von Willy Weinen entworfen: Im Schildhaupt auf Silber ein Kreuz in Rot als Hinweis auf die Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Trier. In einer eingebogenen Spitze auf Gold eine Wolfangel in Rot als Hinweis zur Sötern-Herrschaft Dagstuhl, zu der Wedern gehörte. Rechts daneben auf Grün ein Wellenbalken, ein Schlägel und ein Kreuz in Silber. Hier ist die Wadrill im grünen Flusstal mit dem Symbol für die Berg- und Hüttenarbeiter und der Kapelle dargestellt. Auf der Gegenseite auf Grün eine Tanne in Silber als Hinweis auf den Waldreichtum in der Gemarkung Wedern.
4. Das neue Wappen des Stadtteils Wadrilltal seit 2020

Einordnung und Beschreibung (Blasonierung)
Dreiteiliges Wappenschild
Allgemeine Vorbemerkungen
Mit der 2019 vollzogenen verwaltungstechnischen Verschmelzung der schon lange bestehenden Kultureinheit Wadrill, Gehweiler und Reidelbach zum neuen Waderner Stadtteil wurde der Entwurf eines eigenen neuen Wappens notwendig.
Das neue Wappen unterscheidet sich in Aufteilung und Auswahl seiner Symbole von den bisher für die einzelnen Orte bekannten. Mit der Aufteilung in drei Felder werden die drei Orte angedeutet, sie werden auch inhaltlich durch die entsprechenden Symbole repräsentiert. Es handelt sich um ein sogenanntes „sprechendes Wappen“, das eine Zeitreise von den ersten bekannten Anfängen der Ortsgeschichten bis zu gegenwärtig bedeutsamen Traditionen und Elementen spiegelt.
Die Beschreibung folgt den in der Heraldik üblichen Regeln und betrachtet den Wappenschild aus der Sicht des Wappenträgers – beginnend von oben rechts gegen den Uhrzeigersinn.
- Beschreibung und Deutung des Wappens und seiner einzelnen Elemente
- Der (heraldisch) rechte Teil in Grün symbolisiert den Waldreichtum des neuen Stadtteils. Darüber in Gold gefasst das sogenannte Erbsenrad. Bereits in vorchristlicher Zeit wurden brennende Feuerräder von einer Anhöhe gerollt und in einem Bachlauf zum Erlöschen gebracht. Auf symbolische Weise sollte der Winter vertrieben und das beginnende neue Erwachen der Natur begrüßt werden. Seit Langem wird der Brauch von christlichen Symbolen und Deutungen begleitet. Bis heute wird er in Wadrill am ersten Fastensonntag gepflegt, in Gehweiler und Reidelbach existierte er für kurze Zeit in den 1950er bzw. 60er Jahren.
- Hintergrund der (heraldisch) linken Hälfte ist die Farbe Rot des kurtrierischen Kreuzes im alten Wadriller Wappen.
Sie wird dominiert vom ältesten, wichtigsten und markantesten Gebäude der Kultureinheit, dem in Gold hervorgehobenen 1000-jährigen Kirchturm. Er erinnert an die vom Christentum und dem Bistum Trier geprägte Lebenswirklichkeit der hiesigen Menschen. Der davor seitlich versetzte, stilisierte grüne Eichenbaum hebt die Bedeutung des Waldes und seiner Bewirtschaftung durch die Jahrhunderte alte Gehöferschaft (eine Art Waldgenossenschaft) hervor. Bis zum heutigen Tag kann sie ihre starke Bedeutung im Ortsgeschehen behaupten.
Rechts daneben erinnern zwei Fundstücke in Gold an eine wichtige Phase der ältesten Geschichte des Stadtteils Wadrilltal.
Die etruskische Bronzeschnabelkanne ist der bedeutsamste Fund aus einem antiken Grab auf dem Preußenkopf in Gehweiler. Sie wurde 1997 von dem 2014 verstorbenen Heimatforscher und Archäologen Markus Greten aus Gehweiler entdeckt. Um die Jahrhundertwende wurden insgesamt neun Grabhügel der jüngeren Hunsrück-Eifel-Kultur (480/70-260/50 v. Chr.) lokalisiert und wissenschaftlich erforscht.
Die römische Weinamphore wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts bei Ausgrabungen in Reidelbach gefunden. Sie stammt aus einem spätkeltischen Grab, das im 1. Jahrhundert v.Chr. angelegt wurde. Sie weist darauf hin, dass hier ein Mitglied der spättreverischen Führungsschicht bestattet worden ist. (Entwurf: Albert Räsch, Layout: Jonas Räsch, Werbung Schmitt, Wadern)


