


Waldemar Schuler kam 1941 als Nachfolger von Daniel Scholt auf die Pfarrstelle in Wadrill. Während des Krieges hatte er die undankbare Aufgabe, den Eltern die Nachricht vom Tod ihres Sohnes an der Front mitzuteilen. Bis 1947 führte er eine sog. „Kriegschronik“, in der er Totenbildchen und offizielle Nachrichten über die Gefallenen sammelte.
In vielerlei Hinsicht führte er sich noch wie ein „Häär“ (Herr) im Dorf auf, vor dem alle Respekt und Ehrfurcht oder gar Furcht hatten. Vor allem gegenüber seinen Schulkindern war er furchteinflößend streng. Nicht selten wurde er massiv handgreiflich gegenüber Jungen im Schul- oder Kommunionunterricht. Viele berichten von cholerischen Ausfällen und heftigen Ohrfeigen. In einigen Fällen (namentlich bekannt) hat er Jungen brutal geschlagen.

In seine Amtszeit fällt der Bau des kath. Kindergartens. Für dieses Verdienst wurde ihm die Ehrenbürgerwürde verliehen und eine Straße nach ihm benannt. Nicht wenige fanden das als nicht angemessen. 1969 trat er in den Ruhestand und verbrachte die nächsten Jahre mit seinen beiden Schwestern in Losheim. Dort kam er 1973 als Fußgänger bei einem Verkehrsunfall ums Leben.

