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Wadrilltaler Mundart

Im Juni 2024 ist das ausführliche Wadrilltaler Mundart-Wörterbuch von Albert Räsch erschienen. Erhältlich beim Verfasser und im Buchhandel für 14 Euro.

Ergänzungen

Der Autor hat von vorne herein damit gerechnet, dass nicht mehr alle noch bekannten Wörter erfassen zu können. Deswegen folgen hier die Begriffe, die in der Zwischenzeit an ihn herangetragen worden sind. Gerne nimmt er weitere Wörter an dieser Stelle auf.

bääken                                        einen Rechen im Feuer härten („flämmen“)

Fläesch (s)                                  Fleisch. Vómm Fläesch fallen. abmagern

Hääßenkläpper (m)                    Für einen brauchbaren Rechen wurde aus einem Haselnussstrauch ein gerader Stiel (3-4 cm Durchmesser) mit einer schönen Gabel (2-3 cm Durchmesser) herausgeschnitten. Zudem sollte die Gabel in einem bestimmtem Winkel zum Stiel stehen. Wenn das nicht der Fall war, schlug der Rechen bei der Arbeit im Heu an die Wade/Ferse („Hääßen“) an. Dann sprach man von einem „Hääßenkläpper“.

Haa mich blòò                             „Hau mich blau“. Auftrag an kleine Kinder, ebendieses in einem Geschäft einzukaufen. Gerne als Scherz am 1. April verwendet

Hónd (m)                                    Hund  Dat lòò öss de Hónd gezäckert 1. Einen Hund reizen, herausfordern 2. Jemandem kleine Häppchen (Wahrheit) anbieten, aber wichtiges zurückhalten. Jemanden hinters Licht führen.

Klétzin (s)                                    Klötzchen Ött Klétzin stellen Ein Bein stellen

Krageel (m)                                 Ärger Óff Krageel òus säin stänkern

Leid (Mz) Leute Dänne Leidn nòòm Mòul schwätzen Den Leuten nach dem Mund reden

leidschai menschenscheu

mäendèdisch                              rechthaberisch. Jemand, der keine Lehre/Korrektur annahm, war mäendèdisch. Sei net so mäendèdisch!

mäening                                      planen, vorhaben Wat haschde muer mäening? Was hast du morgen vor?

märrer welche Dier seid märrer! Was seid ihr (komische) Leute

möttkréin, -kréit                         mitbekommen, verstehen Haschde dat loo möttkreit, Opa? Hast du das verstanden?

päischeln                                    ein wackeliges, lockeres Arbeitsgerät (Hacke, Hammer, Spaten …) mit einem kleinen Klötzchen (Keil) befestigen

Péttischbloum (w) Bartnelken

plätten                                         schälen der Baumrinde bis auf Augenhöhe

Strétzbécks (w)                         verächtlich für junges Mädchen (veralt.)

Wulle wu de Frack verhau?       „Willst du, dass ich dich verprügele?“ Dt.-fr. Scherzfrage