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Schieferbergbau in Wadrill

Über den Schieferbergbau im Layenberrsch in Wadrill gibt es längere Abhandlungen von Helmut Linnig im Heimatbuch von 1983 (S. 191 ff.), Helmut Marmit (S. 94 ff.) und Dieter Schwer. Nach einer Urkunde aus dem Jahr 1793 soll es bereits um 1740 „Layenbrecher“ in Wadrill gegeben haben. Möglicherweise gab es aber schon rund 50 Jahre früher einen systematischen Abbau des hochwertigen Schiefers, der eine hervorragende Spaltbarkeit aufwies und sich damit besonders als Dacheindeckung eignete. Im 19. Jh. herrschte eine lange Phase des Stillstandes, bis um 1900 erneut ein kurzzeitiger Abbauversuch gestartet wurde. Das letzte Kapitel begann in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg. Ab 1947 wurden beachtliche Mengen mit neuen Methoden abgebaut, aber die Firma „Saarländische Schiefergrube – Mines d’ardoises de la Sarre, Wadrill“ ging beriets 1949 in Konkurs. Kurze Zeit später versuchte ein Karl Gutmann mit „schwarzem Marmor aus Wadrill“ das Geschäft wiederzubeleben.

„Als dann Mitte April 1953 bei Sprengungen im Stollen das herabbrechende Gestein die Kammern verschüttete, fand der eigentliche Schieferabbau in Wadrill sein Ende.“ (Festschrift S. 195). Mitte der 1950er Jahre wurde auch die Aufarbeitung der noch vorhandenen Spaltabfälle beendet. Vor 1983 wurde der untere Eingang zugemauert. Bis dahin haben Jugendliche noch mit einer Lore im Stollen gespielt. Der weiter oben gelegene zweite Stolleneingang ist im Laufe der Jahre von selbst verschüttet worden und nicht mehr erkennbar.

Arbeiter vor der Spalthütte etwa 1947
Die letzten Mitarbeiter 1950
Die Spalthütte zwischen unterem Stollen und Wadrillbach
Der untere Stolleneingang nach 1953
Arbeiter Anfang 1950er Jahre. 2. v.r. Emil Meiers
Darstellung beim Umzug an der 1000-Jahr-Feier 1983