1. Die Burg Grimburg
Wadrill gehörte – im Unterschied zu Gehweiler – während der längsten Zeit seiner Geschichte zum Bistum Trier und bis 1803 zum Amt Grimburg. Die weltliche Herrschaft übte in dieser Zeit der Kurfürst von Trier durch seinen Amtmann auf der Grimburg aus.

Die Burg war 1190 unter Erzbischof Johann I. von Trier zum Schutz seines Erzstiftes nach Süden erbaut worden, im 13. Jh. von seinem Nachfolger Erzbischof Balduin erweitert worden. Zu ihrem Amtsbezirk gehörten 26 Ortschaften. In der Liste der Burgherren taucht 1301 auch ein Boemund von Wadrella (Wappen nebenstehend) auf. Der 30-jährige Krieg verursachte im Amt Grimburg hohe Verluste an Menschen. Der Gastwirt, Bierbrauer und Zöllner Mathias Lauer aus Wadrill wurde 1648 von Erzbischof und Kurfürst Philipp Christoph von Sötern als Obermeier des Amtes Grimburg eingesetzt. Um 1690 wurde die Burg verlassen, die Gebäude verfielen und dienten viele Jahrzehnte als Steinbruch. (Schömer)
1978 begann der Förderverein mit der Freilegung der Burganlage und der Sicherung der noch vorhandenen Teile. 1987 konnte Richtfest gefeiert werden. 1990 feierte der Förderverein „800 Jahre Burg Grimburg“, wobei auch die Heimat- und Naturfreunde Wadrill mit der Aufführung des Jahrgedings von 1591 aktiv beteiligt waren.1









2. Der Grimburger Hof
Die heute noch unterhalb der Grimburg, direkt am Wadrillbach gelegenen Gebäude wurden 1703 kurz nach der Aufgabe der Burg errichtet.
Eines davon wurde jahrzehntelang als (Ausflugs-) Lokal auch von vielen Wadrilltalern genutzt, obwohl es nicht mehr auf Wadriller Bann liegt.
Vor und nach dem 2. Weltkrieg befand es sich zudem im Besitz der Familie August Marmitt aus Wadrill und wurde von seinen Töchtern Ella und Hedwig bewirtschaftet. Der Bauunternehmer hatte die Gaststätte in den 1950er Jahren gekauft. Im Gastraum hingen zwei Keilerköpfe, die als ein regelrechtes Heiligtum von August galten. Durch einen Kellerraum floss ein kleiner Bach.
Bis zum Anschluss des Saarlandes an die Bundesrepublik 1959 war der Grimburger Hof ein beliebtes Schmuggelzentrum für den Austausch von Waren mit dem angrenzenden Saargebiet/Saarland.







An den Sommersonntagen gab es regelmäßig Musik und Tanz im Freien. Viele Wadriller Männer und Frauen begleiteten die Musiker bis zum Lokal. Vor allem am Ostermontag (“Emmaus”) gab es regelrechte Pilgerzüge aus den umliegenden Ortschaften. Zahlreiche Menschen lagerten sich an den Hängen oberhalb der Gaststätte.
Nach dem 2. Weltkrieg war der Grimburger Hof ein Schmuggelzentrum für Waren ins und aus dem Saarland.



Wäre in den 1970er Jahren der Bau einer Wadrilltalsperre verwirklicht worden, wäre auch der Grimburger Hof in den Wassermassen untergegangen. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
1Genaueres zur Geschichte der Burg bei Edmund Schömer – Burg und Amt Grimburg, Hermeskeil 1987

