Header

Bildhauer Nikolaus Simon

Eine ausführliche Biografie haben Hans Ludwig aus Wadrill und Nikolaus‘ Tochter Claudia Simon-Buzasi 2007 vorgelegt („Bildhauer Nikolaus Simon aus Wadrill“. In der Reihe Familien- und Dorfgeschichten aus dem Hochwald, Band 7, 3. korr. Auflage 2009). Darin stellen sie seinen Lebenslauf, seine künstlerische Bedeutung und viele seiner Werke für den öffentlichen Raum vor. Deshalb an dieser Stelle nur eine Kurzfassung.

Geboren wird er am 28.10.1897 in der Grimburger Straße („Spéißecken“) als Sohn des Ackerers Mathias Simon und dessen zweiter Frau Anna Magdalena Klaeser aus Wadern. Mit 14 Jahren sind er (Rufname „Klaus“) und seine vier Geschwister Vollwaisen. Er arbeitet zunächst als Bergmann, mit Ausbruch des 1. Weltkrieges meldet er sich freiwillig als Soldat. Nach Kriegsende 1919 bleibt er in Berlin. Neben verschiedenen Beschäftigungen entwickelt er seine künstlerischen Fertigkeiten an der Berliner Kunstgewerbe- und Handwerkerschule, an der Kunstschule in Bremen und in der Künstlerkolonie Worpswede. Seit 1935 arbeitet er als freier Künstler mit Atelier in Berlin-Friedenau. 1937 heirat er in zweiter Ehe die Künstlerin Susanne Diener aus Berlin. Er erhält zahlreiche öffentliche Aufträge, wird aber auch während des 2. Weltkrieges mehrmals zur Wehrmacht eingezogen. Er scheint mit Hermann Göring gut bekannt gewesen zu sein, denn er hat dessen Villa „Karinhall“ verschiedene künstlerische Arbeiten ausgeführt.

Sein Elternhaus (links) in der Grimburger Straße
In seinem Atelier in Berlin 1936

Nach dem Krieg lebt er mit seiner Familie bis 1950 auf dem Grimburger Hof und hält sie mit einer kleinen Landwirtschaft und dem Schmuggel über die nahe Grenze zum Saarland über Wasser. Befreundet ist er mit Dr. Dr. Josef Feilen, dem ehemaligen Direktor des Berliner Instituts für Wirtschaftsförderung.

Ab 1951 folgen umfangreiche Auftragsarbeiten für das Saarland, seit 1961 lebt er mit seiner Familie im eigenen Haus in Saarlouis. Er stirbt am 14.3.1970 im Krankenhaus in Püttlingen an einem Herzinfarkt.

Unter den zahlreichen Kunstwerken im öffentlichen Raum befinden sich auch einige in unserer Nähe:

Wadern-Löstertal-Kostenbach, Herz-Jesu-Kirche, Kriegerdenkmal, ca. 1959, Sandstein, 1,08 x 4,80 x 0,09 m

Wadern, Hochwaldgymnasium, „Orpheus und Eurydike“, Plastik, 1960, Bronze, 145 x 90 x 18 cm

Wadern, Progymnasium, Portalgestaltung, 1960

Weiskirchen, Ehrenfriedhof, Kreuz, Mauer, 1964

Weiskirchen, Kirchenvorplatz, Kriegerdenkmal, Relief, 1959, Sandstein

Weiskirchen, Ehrenfriedhof, Skulptur, Mauer, Kreuz, 1959–1960, Sandstein, Bronze

Relief der Europa auf dem Stier am Rathaus in Saarlouis, 1954

Klaus Simon 1961 vor seiner bronzenen Figur für ein Kriegerdenkmal in Saarlouis. Später musste er die Blöße durch eine Bronzeplatte bedecken.

Knappe Informationen über sein Leben und sein künstlerisches Schaffen findet man unter dem Link:

https://institut-aktuelle-kunst.de/kuenstlerlexikon/simon-nikolaus

Kurz wird er auch unter dem folgenden Link erwähnt:

http://www.kuenstlergruppe-untere-saar.com/nikolaus-simon.html