Mit der Gründung des Obst- und Gartenbauvereins etwa im Jahr 1865 begann ein rühriges Vereinsleben im Wadrilltal. Viele der frühen Vereine sind längst wieder verschwunden, anderen – später entstandenen – war nur ein kurzes Leben beschert.
Über Jahrzehnte haben die Vereine ein großes Spektrum an unterschiedlichen Interessen abgedeckt und befriedigt. Sie waren ein gefragtes und wichtiges Element der dörflichen Gemeinschaft und haben Alltag und Jahreskreis geprägt. Heute haben Mobilität und Medien die Interessen erweitert, aufgefächert und verlagert. Auch im Wadrilltal ist der Höhepunkt der „Vereinsmeierei“ seit einigen Jahren überschritten, die Bindung an die ortsansässigen Gruppen loser geworden. Einige Vereine kämpfen um ihren Fortbestand.
Die untergegangenen Vereine findet man in einem eigenen Kapitel.
Angelsportverein e.V.
Er wurde am 18.1.1972 von sieben Interessenten gegründet. In der Gemarkung „Hinter Hahneck“ erwarb der Verein 1974 ein Gelände von 12.000 Quadtratmetern und errichtete dort eine Weiheranlage von 8.000 Quadratmetern. Die Weiher wurden mit Forellen, Karpfen, Schleien und Rotaugen besetzt. Ein Vereinshaus mit Schutzhütte wurde gebaut. 1. Vorsitzender war Bernhard Johann sen.


Berg-, Hütten- und Fabrikarbeiterverein „St. Barbara“ (s. Kap. kirchl. Vereine)
Bürgerverein Reidelbach
Er wurde am 23.10.1921 gegründet, aber bereits 1903 hatten Reidelbacher Bürger eine privat finanzierte Wasserleitungs-Genossenschaft gegründet. Mitglied durfte aus jedem Haushalt nur der Haushaltsvorstand, also der Mann, werden. Nach dem 2. Weltkrieg wurden zwei Wehrmachtsbaracken für zwei ausgebomte Familien aus Saarlouis errichtet. Sie wurden in den 1990er Jahren wieder abgebaut. Nach den beiden Familien Weinart und Burger erhielt das Gelände die Bezeichnung „Weinburg“. 1952 wurde der Bürgerverein wieder neu ins Leben gerufen. 1958 erfolgte innerhalb des Bürgervereins die Gründung einer Gefrier-Genossenschaft. An das Wohnhaus von Johann Paulus wurde eine Tiefkühlgefrier-Gemeinschaftsanlage gebaut. Sie wurde mit der Verbreitung privater Kühltruhen ab 1978 nicht mehr genutzt.


1997 bauten Mitglieder des Bürgervereins in Eigenleistung auf vereinseigenem Gelände eine Brunnenanlage mit Ruhebänken. Der Bürgerverein pflegt auch den Brauch des Maibaumsetzens im Dorf.



CDU (Christlich Demokratische Union)

Deutscher Alpenverein (DAV) – Sektion Hochwald
Vorläufer der heute selbständigen Sektion waren die Ski- und Berfreunde Hochwald, die auf die Initiative von Manfred Dillschneider gegründet worden waren. 1999 wurde daraus die heutige Sektion. Vorsitzender und Motor des Vereins ist seitdem Manfred Dillschneider. Von 2008 bis 2019 nutzte die Sektion Hochwald der Deutschen Alpenvereins das ehemalige Schuhgeschäft Prümm als Geschäftsstelle. Im Obergeschoss befand sich eine kleine Kletterwand. Eine größere Kletterwand war in der Halle der Martinsmühle. Sie wurde 2002 an zwei Wänden angebaut. 2019 errichtete die Sektion eine große eigene Kletterhalle in Wadern. Aktuelles unter http://www.dav-hochwald.de







Deutsches Rotes Kreuz
Im Juli 1953 bestanden 15 Wadriller Frauen und 15 Männer einen medizinischen Ausbildungslehrgang unter Leitung des Waderner Arztes Dr. Kunschert. 28 von ihnen traten danach dem neu gegründeten Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes bei und wurden so zu den Gründern des neuen Vereins. Eduard Schuh und Martin Görgen waren die beiden ersten Vorsitzenden, bevor Otto Mörsdorf ab 1955 für 45 Jahre übernahm. Auch seine Nachfolger kamen/kommen aus seiner Familie. Die DRK übernahm die Erste-Hilfe-Leistungen bei Notfällen und den Sanitätsdienst bei allen Sport- und Festveranstaltungen, betreute Blutspendetermine und organisierte den Altenehrentag, er bot Erste-Hilfe-Kurse an und Vorträge und sammelte in den 1950er Jahren für die Flüchtlingshilfe. Fünf Jahre nach der Gründung waren über 50 Frauen und Männer für das DRK aktiv. Bis 1983 hatten sie rund 900 Personen in Erster Hilfe ausgebildet.






FC Wadrill e.V. (SG Wadrill-Sitzerath)




Die Anfänge des Fußballsports in Wadrill reichen bis ins Jahr 1923 zurück. In diesem Jahr gründeten die Brüder Peter und Jakob Marmit („Glares“, der spätere Bürgermeister und Vorsteher der Gehöferschaft) sowie Michel Nickels den ersten Verein. Er bestand aber nur kurz. Bereits 1928 wagte ein sportbegeisterter Kaplan den Neuanfang als Verein in der (katholischen) „Deutschen Jugendkraft (DJK)“. Dieser erste Fußballclub wurde jedoch 1935 von den Nationalsozialisten wieder verboten.


Es war der Pfingstmontag 1946, als 11 junge Männer den Plan fassten, den Fußballsport in Wadrill wieder zu beleben. Die französische Militärregierung erteilte im darauffolgenden Juli dem SV Wadrill die Erlaubnis zum Spielbetrieb. Ein erster Sportplatz (40 x 80 Meter) wurde an der Sitzerather Straße (heute die Hausnummern 51 bis 57) hergerichtet. Der Spielbetrieb begann 1947 in der 2. Kreisklasse Wadern. 1958 wurde ein neuer und größerer Sportplatz etwa 500 Meter unterhalb des bisherigen gebaut, 1965 ein Clubheim errichtet. Die aktuelle Sportanlage „im Schützenborn“ wurde 1980/81 fertiggestellt, 2003 in einen Naturrasenplatz umgewandelt. Sportlicher Höhepunkt waren die 12 Jahre in der zweithöchsten Spielklasse im Saarland. Insgesamt wurden in 70 Jahren acht Meisterschaften erreicht.
Bereits 1958 gründeten ehemalige Aktive eine Altherren-Abteilung (AH).


FDP/DPS
Die Demokratische Partei Saar (Kurzbezeichnung: DPS) wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im damals selbstständigen Saarprotektorat gegründet. Anfangs bekannte sie sich zur wirtschaftlichen Bindung an Frankreich und politischen Unabhängigkeit gegenüber Deutschland. Erst im Abstimmungskampf 1955 wurde sie – wie auch CDU Saar und Deutsche Sozialdemokratische Partei – wieder zugelassen. Mit diesen beiden Parteien schloss sie sich während des Abstimmungskampfes über das Saarstatut zum Deutschen Heimat-Bund zusammen. Bei der Landtagswahl 1955 erhielt die DPS 24,2 % der gültigen Stimmen.
Nach dem Anschluss des Saarlandes an die Bundesrepublik Deutschland 1957 schloss sich die DPS als saarländischer Landesverband der FDP an.
Freiwillige Feuerwehr
Bis zum Anfang des 19. Jh.s galt das ungeschriebene Gesetz, dass alle Einwohner im Brandfall zur Hilfe eilten. Erst allmählich wurden überall sogenannte Brandcorps verpflichtend. In Wadrill gab es eine Feuerwehr um die Wende vom 19. zum 20. Jh. Sie war eine Pflichtfeuerwehr bis zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr am 10. Februar 1927. Die anwesenden 40 neuen Mitglieder wählten Nikolaus Adams zum Brandmeister. Daraufhin wurde das Spritzenhaus unterhalb des Friedhofs umgebaut und vergrößert.
Mittlerweile gibt es auch einen Förderverein.







und Amtsbürgermeister Herbert Klein

1958 wird ein neues Feuerwehrgerätehauses in der Mühlenstraße seiner Bestimmung übergeben.
1988 wird eine Jugendfeuerwehr gegründet.
1994 stellt Günter Treitz nach 18 Jahren als Löschbezirkführer sein Amt zur Verfügung. Sein Nachfolger wird Raimund Hassler.
Gehöferschaft (s. eigenes Kapitel)
Die Gehöferschaft ist kein Verein im üblichen Sinn, sondern eine privatrechtliche Erbgenossenschaft, in der die einzelnen Mitglieder – die Gehöfer – Vermögensrechte als ideelle Anteile (überwiegend Wald) besitzen. Möglicherweise entstanden frühe Vorläufer bereits in der Zeit der fränkischen Landnahme (5. – 8. Jahrhundert), sichere Belege gibt es für das 11. Jahrhundert n.Chr. Denkbar ist aber nach Ansicht von Hans Ludwig, dass sie bereits von den keltischen Siedlern übernommen wurden. In der Zeit der Grundherrschaft entwickelten sich in Wadrill allmählich vier (Großzinserben, Wittumerben, Forsthoferben und Huferben) voneinander unabhängige Genossenschaften, die die kleineren Bauernstellen („Hufen“) zusammenfassten und unter einem Gehöferschaftsvorsteher selbst verwalteten. Allerdings mussten sie nach wie vor ihre Abgaben sowie Hand- und Spanndienste leisten und gemeinsam gegenüber dem Grundherrn garantieren. Heute hat die Gehöferschaft 135 Miteigentümer.




Im Mai 2024 wurde sie in das saarländische Verzeichnis der Immateriellen Kulturgüter aufgenommen, im März 2025 folgte die Aufnahme in das Bundesverzeichnis. Seitdem darf sie das folgende Logo führen:

Geschichtswerkstatt Wadrilltal e.V. (s. Kap. „Über uns“)
Heimat- und Naturfreundeverein e.V.
Mitte 1975 legten einige junge Männer einen Rastplatz auf dem Weg zur Alm an. Dabei entstand die Idee, den ehemaligen Pflanzgarten aufzuräumen und dort einen Freizeitplatz anzulegen. Am 1.8.1975 kam es zur Vereinsgründung. Von 18 anwesenden Mitgliedern wurde Erwin Maring zum 1. und Horst Schneider zum 2. Vorsitzenden gewählt. Noch im ersten Jahr stieg die Mitgliederzahl auf 75 Personen. Das Hauptaugenmerk lag im ersten Jahr auf der Anlage des Freizeitplatzes. Er konnte am 27.5.1976 feierlich eröffnet werden. Drei Jahre später war die Harteich-Hütte fertiggestellt.
Darüber hinaus engagierte sich der Verein vielfältig: Seit 1975 wird der Lauf des Erbsenrades organisiert, ein Vereinsarchiv wurde angelegt, eine historische Ausstellung über Kirche und Pfarrei erstellt. Der Verein übernahm die Federführung bei der Herausgabe des Heimatbuches 1983. Aktuelles unter http://www.hnf-wadrilltal.de




Spendenübergabe durch die Orts-CDU an den Vorsitzenden der Heimat- und Naturfreunde 1976. V.l.n.r. Helmut Weber, Horst Schneider, Manfred Marmit, Martin Görgen, Bernhard Schmitt, Dieter Fellinger, Helmut Linnig, Werner „Paul“ Hassler und ein Eindruck von der Eröffnungsfeier am 27.5.1976. Mit der Geige: Josef Linnig




Hochwaldfohlen Wadrill (Fanclub Borussia Mönchen-Gladbach)
Der Fanclub wurde am 28.2.2000 in Wadrill gegründet. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Lizenzmannschaft von Borusssia Mönchengladbach noch in der 2. Bundesliga.

Von links Pia Lorig, Patric Neumeyer, Silvio Sachse, Andreas Demuth und Helmut Weber.
Weitere Gründungsmitglieder waren Michael Klein, Ferdinand Gebel und Matthias Koch
(alle bereits verstorben) sowie Stefan Sauer, Gerhard Kreutzer, Dirk Michels und Sven Hans.





Der Verein organisiert seitdem Fahrten zu den Spielen von Borussia Mönchen-Gladbach (bis 2025 über 100), trifft sich aber auch zu gemeinsamen Wanderungen oder Feierlichkeiten. Die Höhepunkte waren der Besuch der „Weisweilerelf“ (Traditionsmannschaft von Borussia Mönchengladbach) zum 10-Jährigen im Jahre 2010 und der Besuch des mittlerweile im Ruhestand befindlichen saarländischen Profis in den Reihen von Borussia Mönchengladbach Patrick Herrmann aus Uchtelfangen anlässlich der Weihnachtsfeier 2014.


Der Fanclub hat heute (25.05.2025) 110 Mitglieder (Höchstwert im Jahre 2019: 132 Mitglieder).
Siehe auch die Homepage www.hochwaldfohlen.de
Jugendclub Wadrill e.V. (JCW)
Zur Gründungsversammlung am 15.11.1971 kamen mehr als 70 junge Leute, die eine aktive, aber unabhängige Jugendarbeit wollten – ohne Einflussnahme durch die kirchliche und politische Gemeinde. Das Ergebnis war ein „freier“ Jugendclub, selbstverwaltet durch seine Mitglieder, finanziert durch eigene Beiträge und Zuschüsse aus verschiedenen Quellen. Die Lehrerin Agnes Marx leitete für ein Jahr den Gründungsprozess, dessen schwierigstes Problem die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten war. Schließlich stellte Rektor Martin Mark den Werkraum im Keller der Volksschule zur Verfügung.


Neben der Einrichtung des Clubraums im Keller der Grundschule mit viel Eigenleistung traten die Anfänge der offenen Jugendarbeit, die Hermann-Josef Biehl intensivierte. Für die Gruppenarbeit wurde ein ehemaliger Klassenraum in der alten Schule in der Sitzerather Straße eingerichtet. Er wurde ein halbes Jahr später durch ein Feuer zerstört und musste wieder aufgebaut werden. Von Anfang an beteiligte sich der JCW aktiv am Dorfgeschehen.
1973 ging der Club zum ersten Mal auf auf große Fahrt, und zwar an die Côte d’Azur.1975 organisierte er sein erstes Sommerfest und spendete den Erlös für wohltätige Zwecke. Im Herbst 1981 konnte das neue Clubhaus in den Räumen der alten Schule bezogen werden.
1990 wurde das Clubhaus durch einen verheerenden Brand weitgehend zerstört. Aber bereits zwei Jahre später konnte der JCW seine Türen wieder öffnen. Der JCW ist seitdem wieder ein unverzichtbarer jugendspezifischer Treffpunkt mit einer Fülle an Angeboten aus allen Bereichen.






Karnevalsverein „Die Fratzenmacher“ e.V.
Die Wurzeln der Wadriller Faasend liegen in Gehweiler. Bereits in den 1950er Jahren fanden im Saal des Gasthauses Treitz („Kloosen“) Kappensitzungen statt.


Der Wadriller Gesangverein“ Constantia“ aus dem „Körscher-Ecken“ lud die Gehweilerer Narren zu einer erfolgreichen Gastsitzung in Zennisch ein, woraufhin der zweite Gesangverein – der „Liederkranz“ – selbst ab 1956 eine eigene Kappensitzung organisierte. Im Herbst 1964 wurde im Gasthaus „Fritzen“ eine „Interessengemeinschaft Karnevalsverein zur Durchführung eines Rosenmontagsumzugs“ gegründet. Alois Barth wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Die Sitzungen fanden im Kinosaal auf der „Fu:erstuff“ statt, der erste Umzug mit dem Prinzenpaar Hans Marmitt & Liselotte Lohrig-Nickels folgte bereits im folgenden Frühjahr. Die offizielle Gründungsversammlung fanf am 20.6.1965. Einige Jahre gab es zwei verschiedene Sitzungen in der närrischen Session, die beide von Martin Görgen als Elferratspräsident geleitet wurden. 1978 wurde der Vereinsname durch den Zusatz „Die Fratzenmacher“ ergänzt. (http://www.fratzenmacher.de)




Kath. Kirchenchor (s. Kap. kirchliche Vereine)
Kneippverein
Auf Anregung von Dr. Bruno Zimmermann fand am 8. Oktober 1997 die Gründungsversammlung statt. Zum ersten Vorsitzenden wurde Bruno Zimmermann gewählt. Der neue Verein zählte auf Anhieb 100 Mitglieder. Zum Einstieg ins Vereinsleben wurden zwei Gymnastikgruppen unter der Leitung von Renate Barbian aus der Taufe gehoben. Darüber hinaus wurden Info-Abende zum Thema Kneipp und verwandten Themen angeboten, dazu auch unter Anleitung des Vorsitzenden ein Heilfasten. Später kam noch eine Yoga-Gruppe dazu.

Kulturverein „Die Schnéssschwòertder“
Seit 1994 fand jährlich die Wadriller Herrensitzung zunächst im Saal des Gasthaus „Fritzen“, dann aufgrund baulicher Bedenken im Saal des Gasthaus „Zennisch“ und dann ab 2013 in der Wadrilltalhalle statt. Veranstalter war eine Interessengemeinschaft, die weitgehend aus dem Elferrat des Jahres 1993 bestand. Im Laufe der Jahre wurde dieser Kreis dann etwas erweitert. Bei den ersten beiden Herrensitzungen in der Halle übernahm dankenswerterweise die Vereinsgemeinschaft Wadrill-Gehweiler-Reidelbach die Anmietung der Halle. Aus versicherungstechnischen Gründen konnte diese das jedoch ab 2015 nicht mehr übernehmen. Die „Freunde der Herrensitzung“, wie sich das Veranstalterteam seit 1994 nannte, mussten also einen anderen Weg finden, damit die Veranstaltung auch weiterhin durchführbar war.

Also wurde am 7.12.2014, quasi als offizielle Einweihung von Wollis Grillhütte, dort die Gründungsveranstaltung durchgeführt. Da der Verein auch die Anerkennung der Gemeinnützigkeit anstrebte, wurde auf dieser Veranstaltung beschlossen, auch andere Veranstaltungen zur Erhaltung von Tradition, Brauchtum und des Wadriller Dialekts durchzuführen. Als Vereinszweck wurde in der Satzung auch die Unterstützung der Dorfgemeinschaft festgeschrieben.

Neben der (bis auf die Pandemiejahre 2021 und 2022) jährlich durchgeführten Herrensitzung mit anschließender, für alle offenen Party führte der Kulturklub 2016 und 2018 ein „Mundartdinner“ mit 3-Gang Menü und Vorträgen auf „Wadriller Platt“ durch. Seit 2019 gehört auch das jährliche „Rommelebòòzenfeschd“ zum Portfolio des Kulturklubs. Vorsitzender ist 2025 Bernd Clasen. (Patric Neumeyer)
Männergesangverein „Frohsinn“ Wadrill
Der erste der beiden Vorläufer des heutigen M.G.V. wurde 1901 von sangesfreudigen Männern als „Liederkranz“ gegründet, 1922 entstand ein zweiter Verein mit dem Namen „Constantia“. Am gesanglichen Erfolg beider Chöre hatte in den Anfangsjahren der Dirigent Josef Theis maßgeblichen Anteil.

1933 wurde der jüngere der beiden Vereine gezwungen, sich aufzulösen und dem älteren anzuschließen. Im 2. Weltkrieg verloren beide Chöre viele ihrer aktiven Sänger, nahmen aber danach ihre Sängertätigkeit getrennt wieder auf. In den 60er Jahren dirigierte Michel Lauer beide Chöre. Sie behielten ihre Selbständigkeit bis zum Jahre 1972. Auf einer gemeinsamen Versammlung wurde aus zwei Vereinen der heutige M.G.V. „Frohsinn“. Zum 1. Vorsitzenden wurde Adolf Stroh gewählt.
Karikatur in der Saarbrücker Zeitung ca. 1948. Nach dem 2. Weltkrieg wurde „die Zwangsehe wieder geschieden“. Jahrelang stritten beide Vereine darüber, wer der rechtmäßige Besitzer der Fahne sein sollte.




Motorsportfreunde Hochwald
Am 24.9.1982 trafen sich 28 junge motorsportbegeisterte Männer beim
im „Dorfkrug“ bei Horst Nickels, um einen Motorsportverein zu gründen. Nach einiger Diskussion einigte man sich auf den Namen „Motorsportfreunde Hochwald“. Als 1. Vorsitzender wurde BerndJohann gewählt. Die erste Vereinsaktivität war die Durchführung des „Waderner Winterslalom“, bei dem 40 Fahrzeuge am Start waren. 1983 erfolgte die Eintragungdes jungen Vereins beim Amtsgericht und die Aufnahme als Ortsclub in den ADAC.




Den Vorsitz hatte Horst Nickels übernommen. Die erste Hochwald-Rallye mit einer Orientierungsetappen und fünf Sonderprüfungen wurde durchgeführt. 50 Teams waren am Start an der Schule in Wadrill. Albert Port hatte inzwischen das Amt des 1. Vorsitzenden angetreten. Bei der ersten Meisterfeier in Kastel 1984 wurden 21 Mitglieder ausgezeichnet, die an insgesamt 60 internationalen und nationalen Rallyes teilgenommen hatten. Erster Vereinsmeister wurde Jürgen Hahn.
Auch als Veranstalter wurden die Motorsportfreunde bekannter. 1985 bekam die Hochwald-Rallye das damals begehrte ONS Prädikat. 80 Teams nahmen die anspruchsvollen WP`s im Raum Weiskirchen und Wedern unter die Räder. 1986 erfuhr die Rallye im Hochwald eine weitere Steigerung. Sie wurde erneut für den ONS-Pokal und zahlreiche nationale Prädikate gewertet. Mit 120 Fahrzeugen wurde ein neuer saarländischer Rekord für nationale Rallyes verzeichnet. Die 5. Hochwald- Rallye ein Jahr später war die letzte eigene Rallyeveranstaltung der Motorsportfreunde.
1988 standen Bildersuchfahrten, Fahrrad-und Kettcarturniere auf dem Programm. Ab 1989 wurden die Aktivitäten im Jugendkart-Slalom aufgenommen. Seit 1990 steht die Jugendarbeit mit dem Kart im Vordergrund der Vereinsaktivitäten.
Musikverein (Gesellschaft der Musikfreunde e.V.)
Einige Jahre nach den katastrophalen Erfahrungen des 1. Weltkrieges schlossen sich sieben Wadriller Bergarbeiter – sechs Cousins und ein Mitkumpel – zu einer privaten Musikkapelle zusammen. Sie erlernten das Musizieren in Landsweiler-Reden als Schlafhausgänger unter Anleitung erfahrener Musiker der örtlichen Bergmannskapelle. Andere Wadriller Kumpel der Grube Kleinrosseln gründeten bald darauf ebenfalls eine eigene Kapelle.


Das eigentliche öffentliche Leben des Musikvereins begann im Jahre 1923 mit der Vereinsgründung. Erster Vorsitzender und gleichzeitig Dirigent war Heinrich Marmit. Bald traten auch die musizierenden Bergarbeiter der Grube Kleinrosseln dem Verein bei, ebenso einige andere musikbegeisterte junge Männer aus Wadrill.
Während des 2. Weltkrieges und noch 10 Jahre später kam das Vereinsleben zeitweilig vollständig zum Erliegen. Erst 1955 konnte der erfahrene Militärmusiker Karl Simon dem Verein wieder neues Leben einhauchen.





Obst- und Gartenbauverein (OGV) e.V.
Der OGV ist der mit Abstand älteste der Wadrilltaler Vereine. Vieles deutet darauf hin, dass ein gewisser Johann Prümm, der in zweiter Ehe nach Wadrill verheiratet und als Lehrer, Organist und Landwirt tätig war, ab dem Jahre 1865 seine Kenntnisse über die Veredlung und Vermehrung von Obstgehölzen (Apfel-, Birnen-, Kirsch-, Pflaumen- und Nussbäume) mit anderen Interessierten teilte. Er verkaufte Setzlinge und kleine Bäume aus seiner Baumschule in die nähere und weitere Umgebung. Bis zum Jahr 1875 hat Prümm detaillierte Notizen über Sortenauswahl, Veredlung und Verkauf der Obstgehölze gemacht. Danach liegen bis zum Jahr 1929 keine Unterlagen vor. Der Zweite Weltkrieg brachte die Vereinstätigkeit erneut zum Erliegen, erst 1947 wurde er neu gegründet. 1956 wurde die Kelter- und Süßmostanlage angeschafft. Die Auszeichnung Wadrills als Golddorf im Jahr 1999 ist maßgeblich dem Eifer des OGV zu verdanken.



Martin Nickels, Vitus Stroh und Reinhold Schütz 1983

Partnerschaftsverein Wadrilltal – Sobotka (Tschechien)
Die offizielle Besieglung der Städtepartnerschaft zwischen Wadern und der tschechischen Stadt Sobotka fand am 9. Juli 1993 in Wadern statt. Initiator war Alois Schneider, der Ortsvorsteher von Gehweiler. Er war von 1945-48 in der Nähe von Sobotka in Kriegsgefangenschaft und hatte an diese Jahre gute Erinnerungen behalten. 1987 nahm er den Kontakt zu den Menschen, auf deren Bauernhof er arbeiten musste, wieder auf. Daraus entwickelten sich freundschaftliche Beziehungen, die nach der Öffnung des eisernen Vorhangs schließlich in einer förmlichen Städtepartnerschaft mündeten. Ziel war es, eine Verständigung zwischen Ost und West, über die bisherigen Grenzen herzustellen.


Partnerschaftsfeier am 9. Juli 1993 in der Stadthalle Wadern. Ansprache von Gerhard Lauer, dem 1. Vorsitzenden des Partnerschaftsauschusses. Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde durch die Bürgermeister Berthold Müller (links) und Jaroslaw Kolumpek. Dahinter der Ortsvorsteher von Wadrill, Josef Koch, Gerhard Lauer, Alois Schneider, der Ortsvorsteher von Gehweiler, und Vertreter aus Sobotka.

passenden Wimpel entworfen und im Schützenhaus in Gehweiler wurden neue
Freundschaften geschlossen und die Partnerschaft gebührend begossen.





und das sog. „Böhmische Paradies“ in der Nähe der Stadt.



Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums dokumentieren die Bürgermeister Jochen Kuttler (links) und Lubomir Jencek (Mitte) 2019 mit ihren Unterschriften im Goldenen Buch der Stadt die Fortsetzung der Partnerschaft. Ebenfalls unterschrieben haben Erich Brücker vom Partnerschaftskomitee (rechts) sowie die Ortsvorsteher Reinhold Gimmler aus Gehweiler (dahinter links) und Joachim Brücker aus Wadrill (rechts). Rechts die Anbringung einer Gedenktafel anlässlich des 30-jährigen Jubiläums 2024. (Fotos Erich Brücker)
Schützenverein „Gut Schuss“ Gehweiler
Der Verein wurde im Jahre 1969 im Gasthaus Treitz gegründet. Erster Vorsitzender war Martin Klauck. Im Saal bei „Klòòsen“ fanden die ersten Wettkämpfe statt, bevor das bisherige Gefrierhaus 1972 zum Schützenhaus umgebaut wurde. Es wurde 1980 erweitert.


Die erste Meisterschaft mit dem Luftgewehr und damit der Aufstieg von der Kreisklasse in die Bezirksklasse gelang 1975/76. Der absolute Höhepunkt war der Aufstieg der ersten Mannschaft in die Oberliga 1985/86. Seitdem wurden viele weitere Meisterschaften errungen.



Das Bild wurde am 25.08.1990 vor der Kirche in Trier-West gemacht bei der Hochzeit von Walter und Marion Barth. Der Schützenverein Gehweiler stand Spalier.
Es zeigt die Schützen Hans Werner Lauer, Horst Wilhelm, Manfred Wilhelm, Jürgen Marmitt, Edmund Spang und Gerhard Lauer (Foto Peter Barth)

Schützenverein Reidelbach „Wilhelm Tell“
Der Reidelbacher Schützenverein ist der zweitälteste in der Stadt Wadern. Er wurde 1954 von 20 jungen Männern im Gasthaus „Gelzer“ (Paulus) gegründet. Zunächst wurde dort mit einem leichten Luftgewehr auf eine Bleiplatte geschossen. Nach dem ersten erfolgreichen Schützenfest 1958 wurde der Grundstein für das vereinseigene Schützenhaus am Molterkopf gelegt. Das erste Gebäude war eine Arbeitsdienstbaracke. Sie wurde Ende der 1960er Jahre erweitert und danach immer wieder modernisiert. Der Verein hat derzeit (2019) ca. 80 Mitglieder im Alter von 11 – 91 Jahren, darunter 30 aktive Schützinnen und Schützen.




Walter Barth, Werner und Berthold Barbian, Albert Brutscher,
Edelbert Houy, Mathias Bäcker, Hans-Werner Paulus, Gerhard Clasen

SPD Ortsverein Wadrill-Gehweiler
Die SPD-Ortsgruppe wurde 1928 von dem Maurer Hans Schütz, den Bergleuten Franz Brücker und Peter Schütz sowie dem späteren Bürgermeister Nikolaus Marmitt gegründet. Am 1.3.1935 übernahmen die Nationalsozialisten auch im Saargebiet die Macht. Damit endete in Wadrill jede politische Tätigkeit von Sozialdemokraten.
Am 16.5.1946 wurde die Wadriller Ortsgruppe als SPS wiedergegründet. Bei der Kommunalwahl im selben Jahr erhielt die SPS 31,6 % der Stimmen und vier von 12 Sitzen im Gemeinderat.
Bei der Kommunalwahl 1949 errang die SPS die absolute Mehr und 7 von 12 Mandaten. Der Bergmann Nikolaus Marmit wurde Bürgermeister. Nach seinem überraschenden Tod 1955 rückte der Sozialdemokrat Mathias Seimetz an seine Stelle. In Gehweiler konnte die SPS zunächst nicht Fuß fassen.
Nach der Volksabstimmung von 1955 wurde auch in Wadrill 1956 eine SPD-Ortsgruppe gegründet. Mathias Seimetz wurde 1956 und 1960 erneut zum Bürgermeister gewählt. Josef „Josi“ Koch war seit 1974 für die SPD im Ortsrat, seit 1986 im Stadtrat. Erst 1989 gelang es der SPD, mit Josef Koch den Ortsvorsteher zu stellen. Er blieb im Amt bis 2014. Danach wurde sein bisheriger Stellvertreter Joachim Brücker durch die Mehrheit im Ortsrat zum Ortsvorsteher gewählt.
In Gehweiler stellte die SPD in allen Kommunalwahlen bis 2003 keine eigene Liste auf und war folglich nicht im Ortsrat vertreten.
(Quelle: Festschrift 75 Jahre SPD Wadrill-Gehweiler 1928-2003)



Taubenzüchter
Bereits seit 2020 nutzt die „Reisevereinigung Untere Saar, Merzig“ das ehemalige Feuerwehrgerätehaus in der Mühlenstraße für Versammlungen, Besprechungen und das gesamte Einsetzen der Tauben vor dem Flug sowie das Auswerten der Flugdaten aller teilnehmenden Tauben nach dem Flug. Die Elektronik, die die Taubenzüchter nutzen, macht es dabei möglich, bereits eine halbe Stunde nach dem Einlesen der Flugdaten aus den Elektrogeräten der teilnehmenden Züchter das Endergebnis des jeweiligen Wettflugs bekannt zu geben.
Martin Koltes, der 100 Meter entfernt wohnt und dort seine eigenen Tauben hält, ist dabei besonders erfolgreich. 2022 hat er zahlreiche Preise für die unterschiedlichsten Kategorien erhalten: Sieger der jährigen und weiblichen Tauben und bei den Jungtauben sowie für die besten Einzeltauben.

Theaterfreunde Wadrill
Als 1928 das alte Pfarrhaus zum Pfarrjugendheim mit großem Saal im Obergeschoss umgebaut wurde, nutzten verschiedene Vereine die neue Möglichkeit zum Theaterspielen. Unter Pastor Kenn wurde 1931 als erstes Theaterstück „Das Opfer des Beichtgeheimnisses“ aufgeführt. Auch der Gesangverein Constantia und der Kirchenchor machten öffentliche Aufführungen. Mitte der 1960er Jahre endeten die Aufführungen, ua. auch wegen baulicher Mängel des Pfarrheimes. (S. Kap. Untergegangene Vereine)


1991 kam es zu einer Neugündung des Theatervereins im Jugendheim. Der neue Verein widmet sich seitdem ausschließlich der Mundart und hat in fast jedem Jahr ein anderes Volkstheaterstück aufgeführt. Es begann 1992 mit dem Stück „De Lejner Paul“. Bis 2023 wurden unter der Regie von Manfred Bonertz 32 verschiedene kurzweilige und lustige Aufführungen im dichtbesetzten Jugendheim gezeigt.






Tischtennisverein
Der erste Tischtennisverein wurde 1967 als Sparte des FC Wadrill gegründet. Der Mentor dort war Arnold Klauk. Die Gründung einer Herrenmanschaft scheiterte aber. Vier Spieler waren 1968/69 zu alt für die Jugend, einige von ihnen gingen deshalb nach Steinberg oder Wadern. Einige der Jüngeren wollten weiter in einer Jugendmannschaft spielen. Die Jugendmannschaft bestand so weiter.
Anfang der siebziger Jahre fanden sich dann alle wieder zusammen und gründeten eine Spielgemeinschaft (TTG Steinberg/Morscholz/Wadrill).
Der heutige Verein wurde am 17.4.1983 als Sparte innerhalb des Jugendclubs gegründet. Peter Geiger fungierte viele Jahre als Spartenleiter. Der erste große Erfolg war die Meisterschaft der 1. Herrenmannschaft im Jahr 1984. 1999 gelang der Aufstieg der 1. Herrenmannschaft in die 1. Kreisklasse Merzig. Neben drei Herrenmannschaften gab es immer eine engagierte Jugendarbeit.



Andreas Feid, Bernd Reiter, Peter Simon, Peter Geiger,
Reiner Klein, Manfred Schmitt, Stefan Barth


VdK Ortsgruppe Wadrill
1947 wurde auch in Wadrill eine Ortsgruppe dieses Sozialverbandes gegründet, der sich anfänglich in erster Linie für Kriegsopfer, ihre Angehörigen und sog. Sozialrentner engagierte. Später kamen Wehrdienstbeschädigte und Behinderte hinzu. Die Ortsgruppe vertritt die Mitglieder beim Rechtsschutz, bei der Vertretung in Angelegenheiten der Versorgung und bei der Vermittlung von Heilkuren. 1983 hatte die Ortsgruppe 53 Mitglieder.


Vereinsgemeinschaft Wadrill, Gehweiler, Reidelbach e.V.

Wanderclub
Der Wanderclub hat seine Ursprünge in einer Stammtischrunde mit neun Personen 1971 im Gasthaus Gebel-Barth („Fritzen“). Die offizielle Gründungsversammlung fand allerdings erst am 23.7.1976 auf der Alm statt.
Bei einer Anwesenheit von 17 Mitgliedern wurden gewählt:
1. Vorsitzender: Hermann („Poser“) Marmit
Schriftführer: Josef Weber („Pepsi“)
Kassierer: Horst Becker
Wanderwart: Roland („Roli“) Huber
Beisitzer: Edi Koch
Der Monatsbeitrag wurde auf 2 DM festgelegt. Es wurde beschlossen, dass der Club mit 20 Mann seine Höchstzahl an Mitgliedern erreicht hat.
31.7.1976: Eine Vorhut mit vier Mann (Josef Weber, Edi Koch und Peter Scherer) fährt mit Wanderfreund Gernot Seimetz ins Elsass zur Regelung unseres Jahresausflugs. Den Männern ging es nicht nur um das regelmäßige Wandern über längere Strecken, sondern sie traten bei Sitzungen des Karnevalsvereins auf, organisierten Preisskatturniere und später regelmäßig Gourmetwanderungen. Die erste größere Fahrt ging nach Paris. (Homepage http://www.wanderclubwadrill.de)






